„Wie war es möglich, dass sie mich nach so vielen gemeinsamen Jahren verlassen hat?“ So oder ähnlich könnte der Gedanke lauten, der sich als Dauerschleife im Gehirn festsetzt, wenn sich zwei Menschen die in Beziehung gelebt haben trennen. Die Trennung eines geliebten Menschen durchläuft mehrere Phasen.
In der ersten schmerzlichen Phase der Trennung muss der Groll, Ärger und das Unverständnis einen Platz haben. Es braucht einen geschützten Raum um diese
Emotionen fließen zu lassen ohne sie zu bewerten.
In der zweiten Phase sage ich „Danke“. Danke für alles was war. Für alle Lebensgeschenke "Danke sagen" zu können befreit und heilt. Die zweite Phase ist ein guter Prüfstein. Den nur ein „reines“ Danke aus meinem Innersten heraus zeigt, ob ich noch einen Groll oder Ärger verspüre. Kleine Rituale im Alltag können helfen, um sich der Dankbarkeit gegenüber dem Partner zu erinnern.
Im beruflichen Umfeld werden wir oft aufgefordert, das Passwort beim Einstieg des PCs zu ändern. Das neue Passwort könnte lauten:
Benutzername: martin.mustermann*
PW: danke@liebe_barbara*
*Namen frei erfunden.
So bleibt die Trennung auch im Alltag präsent. Es wird eine bewusste Entscheidung getroffen, dass man nicht zum Opfer der Scheidung wird. Ich bin stark genug um mich
mit der Situation auseinanderzusetzen. Die schmerzliche Situation wird nicht verdrängt und der aktive Umgang mit der Situation lässt schon vermuten, dass der Schmerz täglich ein klein wenig erträglicher wird. Bei einem geliebten Menschen den man verliert, bleibt auch immer ein kleiner Restschmerz.
Herz-lichst
Hermann
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